Informatiklehrer unterrichten Informatik (Auszüge)

Die Schulleitung der Wirtschaftsfachhochschule beschließt, ein Learning Management System einzusetzen und mehrere Lehrgänge auf diese Lehr- und Lernumgebung umzustellen. Die Schulleitung betraut die Informatikdozentin S. mit dem Projekt. Sie soll verschiedene Produkte evaluieren, eine technische Lösung empfehlen, didaktische Szenarien skizzieren und Vor- und Nachteile aufzeigen. Als Informatikdozentin sei sie für diese Aufgabe prädestiniert. Außerdem wurde für die Lehrveranstaltungen zur Betriebswirtschaft eine neue Simulationssoftware angeschafft, die via Internet gemeinsam mit Studierenden anderer Fachhochschulen eingesetzt werden soll. Für viele Dozierende ist die pädagogisch-didaktische Nutzung einer kollaborativen Simulation neu. Ob S. nicht einen Kurs anbieten könnte?

Problem: Informatikmittel haben auf allen Schulstufen Einzug gehalten, von Standardsoftware über fachspezifische Werkzeuge bis zu Lernsoftware und E-Learning. Häufig werden zu diesen Themen Informatiklehrerinnen und -lehrer als vermeintliche Experten für pädagogisch-didaktische Fragen konsultiert. Viele Lehrerinnen und Lehrer fühlen sich von solchen Fragen aber sowohl fachlich als auch zeitlich überfordert.

Lösung: Informatiklehrerinnen und -lehrer sind nicht prädestiniert für Fragen der pädagogisch-didaktischen Nutzung von ICT-Werkzeugen im Unterricht, die Auswahl von Lernsoftware oder die Entwicklung und Umsetzung einer E-Learning-Strategie. Informatiklehrerinnen und -lehrer müssen sich abgrenzen und dürfen nicht die alleinige Verantwortung für diese Fragen übernehmen.