Juni 2001: Fünf SEC-Paroxysmen in Serie

Im Juni 2001 begann am SEC ein neuer Zyklus von spektakulären Paroxysmen, wie im ersten Halbjahr 2000. Sie waren zwar schwächer als jene, dafür dauerten sie länger und ihre zeitliche Regelmässigkeit war verblüffend. Das machte die Beobachtung und Überwachung der vulkanischen Aktivität, im Vergleich zu letztem Jahr, viel einfacher. Dank hervorragender Wetterbedingungen gelang es SOL-Fotograf Marco Fulle, zusammen mit Tom Pfeiffer, fünf aufeinander folgende Paroxysmen bei bester Sicht mitzuverfolgen. Hier sehen Sie Fotos der Paroxysmen 6 und 7 und auf Seite 2 diejenigen von Nummer 8, 9, und 10. Wie immer sind die Fotos auf diesen Seiten Links zu grösseren Bildern (40 bis 100 KB) und um ihnen einen Eindruck der Perspektive zu vermitteln, geben wir jeweils die Objektivbrennweiten (z.B. f=28mm) an. Alle Zeiten sind Lokalzeiten (GMT + 2). Abkürzungen: BN = Bocca Nuova, SEC = Südostkrater, NEC = Nordostkrater, TDF = Torre del Filosofo.

Juni 2001: Fünf SEC-Paroxysmen in Serie
27. Juni 12h, f=28mm von Padellazza (500m nördlich Belvedere). Der mächtige SEC ist links und rechts von seinen Nebenkratern umgeben: Sudestino (S, links), Levantino (N, rechts).
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17. Juni 13h, f=135mm vom E-Hang des NEC. Paroxysmus 6. Tom beobachtet die Aktivität des Levantino, der einen mächtigen Lavastrom gegen Norden entlässt.
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17. Juni 13h, f=135mm. Die ganze Spalte (rechts) zwischen Levantino und SEC-Gipfel wird tätig: zuerst mit dem Ausstoss von bläulichem Gas, dann mit der Förderung von sehr heisser Lava.
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17. Juni 14h, f=135mm. Die Spalte öffnet sich auf der ganzen Länge von 100m. Vom Levantino steigt eine Lavafontäne 50m hoch. Die Tätigkeit von Spalte und Levantino bewirkt neben dem Hauptstrom etliche kleinere Lavaströme.
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17. Juni 14h, f=135mm. Die rotglühende Lavafontäne, die der Levantino ausstösst, erreicht jetzt eine Höhe von 100m. Es wird so viel Lava gefördert, dass sich insgesamt fünf Lavaströme entwickeln: zwei links und zwei rechts des Hauptstroms in der Mitte.
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17. Juni 15h, f=50mm. Strombolianische Explosionen im Hauptkrater nehmen an Heftigkeit zu und fördern nun auch Asche. Aus der Spalte zwischen Levantino und SEC-Gipfel steigen die roten Lavajets 300m hoch.
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17. Juni 15h, f=135mm. Dichte Dampf- und Gasschwaden der frischen Lava sowie die Staubwolken der herunterfallenden Bomben behindern die Sicht auf die mächtige Lavafontäne (150m hoch) am Levantino. Dank starker Bildbearbeitung war es möglich, befriedigenden Kontrast zu erhalten.
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17. Juni, 15h, f=50mm. Gegen Ende des Paroxysmus 6 stösst der SEC-Gipfelkrater dichte Aschewolken aus. Die Eruption entlang der Spalte wird schwächer, während sie am Levantino noch andauert.
Juni 2001: Fünf SEC-Paroxysmen in Serie
17. Juni 19h, f=135mm von der Ätna-Nordseite. Wie nach vielen SEC-Paroxysmen im Jahr 2000 stösst der NEC (rechts) dichte Aschewolken aus, die hier durch den starken Wind in Richtung Pizzi Deneri (links) getrieben werden.
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19. Juni 21h, f=135mm von TDF. Wie die vorangegangenen beginnt auch der Paroxysmus 7 mit Lavafontänen aus dem Levantino. Sie werden jeweils schwächer oder stoppen ganz, wenn die Aktivität am SEC-Gipfelkraters zunimmt.
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19. Juni 21h, f=135mm. Eine Pause zwischen zwei Sommer-Schneestürmen (!) erlaubt uns die Beobachtung von Paroxysmus 7. Die strombolianischen Explosionen im SEC-Gipfelkrater überschütten die Hänge mit tausenden von glühenden Bomben.
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19. Juni 21h, f=135mm. Die strombolianischen Explosionen folgen sich in immer dichteren Abständen, aber ohne dass sich eine konstante, anhaltende Lavafontäne bildet, wie dies während der Paroxysmen im Jahr 2000 der Fall war.
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19. Juni 19h, f=50mm. Gegen Ende des Paroxysmus produziert der SEC-Gipfelkrater spektakuläre Magmablasen, die mit gewaltigem Krachen explodieren und die die Hänge mit metergrossen Bomben eindecken.
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19. Juni 22h, f=50mm. Die Bomben aus dem SEC prasseln auf die Umgebung nieder, rotglühende Lava bedeckt den Sudestino und beleuchtet den frisch gefallenen Schnee auf den Hängen der BN (rechts).
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19. Juni 23h, f=50mm. Der Nordwind verfrachtet die Aschensäule über den TDF und somit regnet es Asche und Lapilli auf uns herunter. Auch die Gaswolken der BN links werden weggeblasen, und somit wird der Blick frei auf das Sternbild des Grossen Bären.
Juni 2001: Fünf SEC-Paroxysmen in Serie
22. Juni 14h, f=50mm. Fast alle Paroxysmen wurden von Vulkanologen der INGV überwacht. Auf diesem Bild analysieren sie die Gase, die bei Beginn von Paroxysmus 8 freigesetzt werden, mit einem Spektrometer.