Realien: Materialien von Anton Hafner (KZU Bülach)

Kouros
um 620 - 610 v. Chr.

 Bild

Aus Attika
um 620 - 610 v. Chr.

Marmor, H. 193 cm

New York, Metropolitan Museum

Typisches Beispiel einer strengarchaischen Statue, die am Anfang der Geschichte der monumentalen Plastik in Griechenland steht. Der Aufbau des Körpers und des Gesichts ist von streng geometrischen Verhältnissen bestimmt: Das Gesicht ist hoch, steil-dreieckig. Die Augen beherrschen den ganzen oberen Teil des Gesichts. Das linke Bein ist vorgestellt, aber nicht im Knie abgewinkelt, der Fuss ruht auf dem Boden: Schreiten ist suggeriert, aber nicht dargestellt. Die Hände sind zur Faust geballt und an die Oberschenkel gepresst. Die Plastik wirkt nicht durch Aktion, sondern durch ihr Vorhandensein. Bewegung, Raum und Aktion wären nur dann wichtig, wenn individuelle Erscheinungen erfasst werden müssten. Der Kouros dagegen bleibt im Allgemeinen, Typischen und Zeitlosen.

Die sog. Grossplastik hält im Allgemeinen fast 150 Jahre lang am Leittyp des Kouros fest, während sich Vasenmalerei und Kleinplastik sowie Relief sehr viel unbefangener und vielgestaltiger entwickeln.

 
Thumbnails | Nächstes Bild