Nachweis von Fälschungen

Infrarotlumineszenz
Dünnschichtchromatographie

Für den Nachweis von Dokumentfälschungen sind mit den vorhandenen Mittel
eines Gymnasiums zwei Methoden möglich.

Die erste mögliche Methode ist die Infrarotlumineszenz

Eine mögliche Methode, um Fälschungen aufzudecken ist die Infrarotlumineszenz. Durch diese werden mehrere Tinten
auf einem Dokument nachgewiesen, da verschiedene Tinten ein verschiedenes Fluoreszenz-Verhalten im nahen
Infrarotbereich aufweisen.



Um diesen Versuch selbst durchzuführen, benötigt man eine Blitzlichtlampe, einen Infrarotfilter und einen Infrarotfilm
(ev. noch mehr..) Zu Beginn des Versuchs wird das fragliche Dokument mit der Blitzlichtlampe beleuchtet, wobei die
verschiedenen Tinten unterschiedlich stark zur Fluoreszenz im Infrarotbereich angeregt werden. Nun muss das
Dokument durch einen Infrarotfilter auf einen Infrarotfilm aufgenommen werden. Vom Infrarotfilter wird nun das
reflektierte Licht im sichtbaren Bereich des Spektrums absorbiert, die Infrarotstrahlen die von der fluoreszierenden
Tinte ausgesendet werden jedoch nicht durchgelassen.


 
Vorteile der Infrarotlumineszenz

Das Dokument wird nicht zerstört

Nachteile der Infrarotlumineszenz

Eine Fälschung kann nur nachgewiesen werden, wenn die nachträglichen Änderungen tatsächlich mit einer Tinte mit
einem anderen Fluoreszenzverhalten gemacht wurden, falls die !Änderungen mit der gleichen Tinte gemacht wurden,
kann der Schwindel nicht aufgedeckt werden.


Die zweite mögliche Methode ist die Dünnschichtchromatographie


Fälschungen sind eigentlich mit Hilfe der Infrarotlumineszenz sehr gut zu erkennen. Dies gilt jedoch nur dann, wenn
die verwendeten Stifte ein unterschiedliches Fluoreszenzverhalten aufweisen. Was ist nun wenn der Fälscher
zufälligerweise das Glück hatte, einen Stift für zu wählen, der das gleiche Fluoreszenzverhalten besitzt, wie der
Originalstift? In solchen Fällen kann die Dünnschichtchromatographie weiterhelfen

Um die Fälschung aufzudecken muss man vom Dokument Tintenproben entnehmen. Hierbei liegt die Schwierigkeit
darin, die gefälschten Stellen zu finden. Auf der Suche nach diesen Stellen muss man dem Dokument oft zahlreiche
Proben entnehmen.
Zur Entnahmen von diesen Proben wird eine relativ breite Spritzennadel verwendet (Durchmesser ca. 1.05 mm). Mit
dieser Nadel werden nun kleine Kreise aus dem Dokument gestanzt. Um die Tinte nun aus den ausgestanzten Teilen
zu extrahieren verwendet man Pyridin und Alkohol. Diese beiden Lösungen werden anschliessend auf ein
DC-Mikroplättchen nebeneinander aufgetragen (stationäre Phase). Danach wird ein geringe Menge Fliessmittel
(mobile Phase) in ein verschliessbares Gefäss gefüllt, in welches das Plättchen hinein gestellt wird. In der stationären
Phase herrschen Kapillarkräfte, welche verursachen, dass das Fliessmittel hochsteigt, bis es die zu untersuchende
Lösung erreicht hat. Nun sind die Teilchen der Lösung sowohl der Anziehungskraft der stationären Phase, sowie
auch der Anziehungskraft der mobilen Phase ausgesetzt. Nun wandern die Teilchen nach oben oder bleiben am
Ausgangspunkt, je nach Stärke der zwischenpartikularen Kräfte zwischen den Teilchen der Lösung und denjenigen
der stationären bzw. der mobilen Phase. Die Art des Schichtmaterials und des Fliessmittels, als auch die Art der
untersuchten Stoffe beeinflussen die Kräfte und so auch das Wanderverhalten eines Teilchens.




Vorteile Dünnschichtchromatographie

Die Fälschung wird auch dann erkannt, wenn der Stift, mit welchem die Änderung gemacht wurde, das gleiche Fluoreszenzverhalten aufweist.

Nachteil Dünnschichtchromatographie

Das Dokument wird beschädigt

Da bei einer guten Fälschung nicht sofort ersichtlich ist, wo das Dokument verändert wurden, muss man zahlreiche
Proben aus extrahieren, bis man die gefälschte Stelle gefunden hat.


[Dokumentenfälschung Versuchsanleitung]



Quellen:

Unpublizierte Arbeit 1996/ 97 Simon Kamber und Michael Spycher
Chemie unserer Zeit / 32.Jahrg. 1998 / Nr.3

Bilder Quellen:

Unpublizierte Arbeit 1996/ 97 Simon Kamber und Michael Spycher