Wichtiges in Kürze zum Kalten Krieg

Der Kalte Krieg war der Systemkonflikt, den die Westmächte unter Führung der USA und der Ostblock unter Führung der Sowjetunion von 1945 bis 1990 mit allen verfügbaren Mitteln, aber unterhalb der Schwelle eines offenen Krieges austrugen. Dabei wurden jahrzehntelang auf beiden Seiten ökonomische, politische, propagandistische und militärische Anstrengungen unternommen, bis hin zu , um den Einfluss des anderen Lagers weltweit zurückzudrängen und möglichst auszuschalten.
Der beider Systeme zeigte sich vor allem an ihrem Wettrüsten, erstreckte sich aber auch auf die sonstige Entwicklung in Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie - z.B. die der Raumfahrtprogramme beider Supermächte -, Kultur und Sport.
Ausgangspunkt der Systemkonfrontation war 1917 die russische Oktoberrevolution unter Lenins Führung, die den Russischen Bürgerkrieg mit Beteiligung westlicher Kräfte auf gegenrevolutionärer Seite nach sich zog. Nach dem Zweiten Weltkrieg, der diesen Gegensatz zwischen kapitalistischer und sowjetkommunistischer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung im Zeichen der Anti-Hitler-Koalition überdeckt hatte, bildeten sich zwei feindliche Machtblöcke und die jeweils zugehörigen Militärbündnisse: die und die Staaten des Warschauer Paktes. Die territoriale Ausdehnung der beiden Machtblöcke in Europa entsprach weitgehend ihrer militärischen Präsenz unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Bündnissysteme standen sich hochgerüstet gegenüber und prägten jahrzehntelang eine vielfach als Welt bezeichnete historische Situation. Die später entstandene Bewegung der blockfreien Staaten versuchte eine neutrale Position zwischen Ost und West einzunehmen.
Zum Kalten Krieg kam es nach dem Zerfall der Anti-Hitler-Koalition im Zuge der Teilung Europas in einen von der Sowjetunion dominierten östlichen Teil und das von den westlichen Alliierten befreite übrige Europa, soweit es unter nationalsozialistische Herrschaft geraten war. Aus westlicher Sicht standen dabei stets „ und Demokratie“ gegen „totalitäre Diktatur“ sowie „Marktwirtschaft“ gegen „“. Aus östlicher Sicht stand gegen die „systematische Ausbeutung“ im „imperialistischen“ Kapitalismus die von der Staatspartei geleitete „allseitige Entfaltung der sozialistischen Persönlichkeit“ im Übergang zum Kommunismus.

Die Supermächte vermieden zwar den „heißen“ Krieg mit Waffeneinsatz gegeneinander, trieben aber ein beispielloses Wettrüsten voran, vor allem auf dem Gebiet der Atomwaffen. Die Drohung des Atomkriegs, den beide Seiten einkalkulierten, beschwor erstmals in der Menschheitsgeschichte die Gefahr der herauf. Der Interessenkonflikt drohte mehrmals militärisch zu eskalieren: in der Berlin-Blockade 1948, während des Korea-Kriegs und besonders in der Kuba-Krise . Dort konnte der direkte Krieg zwischen den Supermächten, der zum Einsatz von Atomwaffen geführt hätte, nur äußerst knapp vermieden werden.
Nach der Kubakrise wurde der Konflikt auf bilateraler Ebene zwar durch Krisendialog und reguliert, schwelte aber in vielen Stellvertreterkriegen weiter, so im Vietnamkrieg, in Kambodscha und Afghanistan sowie in zahlreichen bewaffneten Konflikten in Afrika (darunter speziell Angola) und in Mittel- und Südamerika. In einigen dieser Kriege oder Bürgerkriege war jeweils eine Supermacht mit eigenen Truppen offen beteiligt (so die USA in Korea und Vietnam und die Sowjetunion in Afghanistan), während der Rivale die Gegenseite mit Geld, Waffen, Logistik und Informationen unterstützte. Vor allem in Ländern Afrikas und Lateinamerikas unterstützten beide Supermächte Rebellengruppen gegen ihnen nicht genehme Regierungen oder ihnen genehme Regierungen gegen Rebellengruppen.
Erst mit dem schleichenden Zusammenbruch der im Ostblock und mit dem Führungswechsel im Kreml eröffneten sich ernsthafte Chancen zu militärischer Abrüstung und politischer Annäherung der Blöcke. Michail Gorbatschows Verzicht auf die Breschnew-Doktrin zog ab 1989 die Selbstbestimmung der Völker Mittelosteuropas, den Zerfall des Ostblocks und 1991 die Auflösung der Sowjetunion nach sich. Damit endete die durch den Kalten Krieg begründete bipolare Weltaufteilung.