Kalter Krieg | Kalter Krieg, Auseinandersetzung nach 1945 zwischen den beiden Machtblöcken USA und Sowjetunion. Eine direkte militärische Auseinandersetzung zwischen den beiden Supermächten gab es nicht, aber dafür erbitterte wirtschaftliche, diplomatische und ideologische Kämpfe. Gegensätzliche Interessen bedingten gegenseitiges Misstrauen und Feindseligkeit in der eskalierenden ideologischen Auseinandersetzung. Der Begriff wurde 1947 von dem Journalisten Walter Lippmann geprägt. |
Marshallplan | Der Marshallplan war das wichtigste wirtschaftliche Wiederaufbauprogramm der USA, das nach dem Zweiten Weltkrieg dem zerstörten Westeuropa zugute kam. Für das Programm gab es drei Gründe: Hilfe für die notleidende und teilweise verhungernde Bevölkerung des durch den Krieg zerstörten Europas, eine Eindämmung der kommunistischen Sowjetunion und die Schaffung eines Absatzmarktes für die amerikanische Überproduktion. |
Berlin-Blockade | Als Berlin-Blockade wird die Blockade West-Berlins, das mitten in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) lag, durch die Sowjetunion vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 bezeichnet. Die Blockade war eine Reaktion auf die Währungsreform in den Westzonen und den westlichen Sektoren Berlins und führte zur Versorgung West-Berlins durch die Berliner Luftbrücke. |
NATO | Die NATO (North Atlantic Treaty Organisation) ist eine Internationale Organisation, die den Nordatlantikvertrag, ein militärisches Bündnis europäischer und nordamerikanischer Staaten, umsetzt. Der Sitz des Nordatlantikrats, Hauptorgan der NATO, ist seit 1967 in Brüssel. Die NATO hat derzeit 26 Mitglieder. Zu den Gründungsmitgliedern, die somit seit 1949 der NATO angehören, zählen Belgien, Dänemark, Frankreich, Island, Italien, Kanada, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Portugal, die Vereinigten Staaten von Amerika sowie das Vereinigte Königreich. Im Jahre 1952 traten die Türkei und Griechenland der Organisation bei, und seit 1955 ist die Bundesrepublik Deutschland Mitglied der NATO. Spanien ist dem Bündnis 1982 beigetreten, und 1990 erfolgte die Ausdehnung des NATO-Vertrags auf das gesamte Deutschland. Im Zuge der NATO-Osterweiterung wurden 1999 Tschechien, Polen, Ungarn sowie 2004 noch Estland, Lettland, Litauen, Bulgarien, Rumänien, die Slowakei und Slowenien Mitglieder der NATO. |
Warschauer Pakt | Warschauer Pakt, auch Warschauer Vertragsorganisation, Militärbündnis europäischer kommunistischer Staaten unter Führung der Sowjetunion, das 1955 in Reaktion auf die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland und ihren Beitritt zur NATO geschlossen wurde und 1991 infolge des Zerfalls des Ostblocks aufgelöst wurde. |
Gründung der Volksrepublik China | Gründung der Volksrepublik China, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs endete der chinesische Bürgerkrieg zwischen der kommunistischen Partei Chinas und der Kuomintang damit, dass die Kommunisten die Kontrolle über das Festland hatten, wohingegen die Kuomintang die Insel Taiwan innehatten, auf die sie kurz zuvor geflohen waren. Am 1. Oktober 1949 proklamierte Mao Zedong die Volksrepublik China und errichtete einen kommunistischen Staat. |
Koreakrieg | Koreakrieg, nationaler militärischer Konflikt in Korea von Juni 1950 bis Juli 1953, der sich im Zeichen des Kalten Krieges zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Ost und West ausweitete. Beteiligt waren Streitkräfte Südkoreas (der Republik Korea), der USA und der Vereinten Nationen (UN) auf der einen Seite sowie Truppen Nordkoreas (der Demokratischen Volksrepublik Korea) und chinesische Streitkräfte auf der anderen Seite. |
Domino-Theorie | Die Domino-Theorie ist ein politischer Begriff aus Zeiten des Ost-West-Konflikts. Sie wurde am 7. April 1954 von US-Präsident Dwight D. Eisenhower verkündet. Die Domino-Theorie geht davon aus, dass sobald ein Land in kommunistische Hände fiele, würden benachbarte Länder aufgrund der populistischen Kraft der Ideologie binnen kurzer Zeit ebenfalls dem Kommunismus ausgeliefert sein. Ähnlich wie eine Reihe Dominosteine würde so ein Land nach dem anderen kommunistisch werden. |
Ungarnaufstand 1956 | Ungarnaufstand, 1956 brach in Ungarn ein Volksaufstand aus. Tausende Arbeiter und Studenten demonstrierten für die volle Unabhängigkeit Ungarns von der Sowjetunion und den Abzug der Roten Armee. Sowjetische Truppen schlugen den Aufstand blutig nieder (schätzungsweise 10'000 Tote), und János Kádár bildete unter sowjetischer Protektion eine neue Regierung. Von den westlichen Ländern und den Vereinten Nationen wurde die UdSSR für ihr Eingreifen in Ungarn scharf verurteilt. Der Einfluss der Sowjetunion in Ungarn blieb aber weiterhin bestehen. |
Berliner Mauer | Die Berliner Mauer, in der DDR propagandistisch-euphemistisch auch als „antifaschistischer Schutzwall“ bezeichnet, war Teil der innerdeutschen Grenze und trennte vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 West-Berlin vom Ostteil der Stadt und dem sie umgebenden Gebiet der DDR. Sie war eines der bekanntesten Symbole für den Kalten Krieg und die Teilung Deutschlands. Bei dem Versuch, die schwer bewachten Grenzanlagen in Richtung West-Berlin zu überwinden, wurden viele Menschen getötet. Die genaue Zahl der Opfer ist umstritten und nicht gesichert, die Angaben schwanken zwischen 86 und 238 Todesfällen. |
Kubakrise | Kubakrise, Konflikt im Rahmen des Kalten Krieges zwischen den USA und der UdSSR, ausgelöst 1962 durch die Errichtung sowjetischer Raketenbasen auf Kuba. Der Konflikt zwischen der UdSSR und den USA spitzte sich zu und drohte in einem offenen Krieg zu eskalieren; der Einsatz von Atomwaffen schien nicht ausgeschlossen. Nach intensiven Verhandlungen erklärte sich schließlich Chruschtschow am 28. Oktober zum Abbau der Raketenbasen und zum Abzug der Raketen bereit. Als Gegenleistung verzichteten die USA faktisch auf eine Invasion in Kuba und zogen ihre auf Moskau gerichteten Mittelstreckenraketen aus dem NATO-Mitgliedsland Türkei ab. |
Vietnamkrieg | Vietnamkrieg, Krieg in Vietnam von 1946 bis 1975 um die Unabhängigkeit, die Einheit und die Vorherrschaft im Lande. Der Krieg verlief in mehreren Phasen; die erste, die französische Phase (1946-1954), wird vielfach unter der Bezeichnung Indochinakrieg als eigenständiger Krieg beschrieben. Seit dem Jahre 1954 war Vietnam in einen kommunistischen Norden und einen antikommunistischen Süden geteilt, was zunächst als Provisorium gedacht war. Der Süden wurde nur wenige Jahre später Schauplatz eines Bürgerkriegs, der US-amerikanische Interessen bedrohte. Die offene Intervention der USA begann mit der Operation Rolling Thunder, der Bombardierung Nordvietnams seit dem 2. März 1965. |
SALT | SALT (Strategic Arms Limitation Talks: Gespräche über die Begrenzung strategischer Waffen). Man versteht darunter eine Serie von bilateralen Verhandlungen zwischen den USA und der UdSSR über die Begrenzung strategischer Nuklearwaffensysteme. |
Afghanistan-Krieg | Afghanistan-Krieg (1979 - 1989), militärischer Konflikt, der sich von einem Bürgerkrieg zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Ost und West ausweitete. Der Krieg ließ eine höchst kritische Situation entstehen. Auf afghanischer Seite wurde bis 1989 die Zahl der Todesopfer auf mehr als 1,2 Millionen geschätzt, die der Flüchtlinge auf ungefähr fünf Millionen. |
Glasnost | Glasnost (deutsch „Offenheit, Transparenz, Informationsfreiheit“) bezeichnet als Schlagwort die mit seinem Amtsantritt im März 1985 von Michail Gorbatschow in der Sowjetunion eingeführte Politik einer größeren Transparenz und Offenheit der Staatsführung gegenüber der Bevölkerung. |
Perestroika | seltener auch Perestrojka, (deutsch Umbau, Umgestaltung, Umstrukturierung) bezeichnet einen von Michail Gorbatschow eingeleiteten Prozess zum Umbau des politischen und wirtschaftlichen Systems der Sowjetunion. Die beabsichtigte Umgestaltung kündigte Gorbatschow auf dem Plenum des Zentralkomitees der KPdSU am 27. Januar 1987 an. |
Fall der Mauer | Die Berliner Mauer fiel in der Nacht von Donnerstag, dem 9. November, auf Freitag, den 10. November 1989, nach mehr als 28 Jahren Bestand. Zur Öffnung der Mauer führten zum einen Massenkundgebungen in der Wendezeit und die Forderung nach Reisefreiheit in der damaligen DDR sowie die anhaltende so genannte „Republikflucht“ großer Bevölkerungsteile der DDR in die Bundesrepublik Deutschland über das Ausland, teils über Botschaften in verschiedenen osteuropäischen Hauptstädten (unter anderem Prag und Warschau), teils über die in Ungarn seit dem 11. September offene Grenze zu Österreich und seit Anfang November direkt über die Tschechoslowakei. |
Ende der Sowjetunion | Zwischen 1989 und 1991 wurden die kommunistischen Regierungen der Ostblockstaaten von Massenprotesten und Reformbewegungen erschüttert und schlussendlich gestürzt. Die Sowjetunion schritt nicht ein. Schließlich wurde am 8. Dezember 1991 die Auflösung der Sowjetunion beschlossen. Es blieben die nunmehr 15 souveränen Unionsrepubliken, die sich in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zusammenfanden. Die Rechtsnachfolge der UdSSR übernahm die Russische Föderation. |
Gorbatschow | Michail Sergejewitsch Gorbatschow ( 2. März 1931) war von März 1985 bis August 1991 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und von März 1990 bis Dezember 1991 Präsident der Sowjetunion. Am 25. Dezember 1991 trat Gorbatschow als Präsident der Sowjetunion zurück. Im Westen wird Gorbatschow hoch geschätzt, weil er den Kalten Krieg beendet hat und maßgeblich am Gelingen der Deutschen Einheit beteiligt war. In Russland ist sein Ruf dagegen sehr schlecht, weil er nach Meinung vieler Menschen den Zusammenbruch der Sowjetunion, den wirtschaftlichen Niedergang des Landes und die später daraus resultierenden Leiden verursacht hat. |