Realien: Materialien von Anton Hafner (KZU Bülach)

Spätrömischer Steckkalender

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In der oberen Reihe sind die Wochentaggötter dargestellt. Die Reihe beginnt rechts mit Saturn.- Warum?
Einerseits war jeder Wochentag einem der sog. sieben Planetengötter heilig. Andererseits gehörten jedem Planetengott auch 3 Stunden an jedem Tag. Derjenige, dem die 1. Stunde des Tages gehörte, gab dem Wochentag seinen Namen. Dabei sind die Abstände der Planeten zur Erde, die man sich im Zentrum der Kosmoskugel vorstellte, entscheidend. Den grössten Abstand zur Erde hat der Planet Saturn, deswegen beginnt die Darstellung auf dem Steckkalender mit dem Samstag, dessen 1. Stunde dem Gott Saturn gehört. Schematisch gezeichnet folgen sich die Planeten im Kosmos so:

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Wenn wir am Samstag die Zugehörigkeit der Stunden weiter bestimmen, so gehört die 2. Stunde dem Jupiter, die 3. Stunde Mars usw., dem Mond die 7. Stunde - dann die 8. wieder Saturn usw. Geht man diese Zählung vollständig durch, so gelangt man nach 24 Stunden für die 1. Stunde des neuen Tag zur Sonne, weshalb der nächste Tag nach dem Samstag eben der Sonntag ist.

 


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Der Julianische Kalender
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Die astronomischen Weltbilder der Griechen und Römer
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