Bilder zum Rohstoff Soja

von Robert Schmid-Sandherr

Die Hülsenfrucht Sojabohne ist eine der wichtigsten landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, weil sie einen hohen Gehalt von Eiweissen (36 %) und Oel (20%) aufweist. Unter den Oelsaaten belegt Soja weltweit den ersten Platz.

Sie ist eine einjährige Pflanze von 20 bis 80 cm Wuchshöhe. Die Stängel, Blattstiele und Blätter sind behaart. Sobald sie blüht, wächst sie nicht mehr weiter in die Höhe. Die Blätter werden noch während der Fruchtreife abgeworfen, was die Ernte sehr erleichtert. Die Pfahlwurzeln reichen bis 1.5 m tief und die Seitenwurzeln tragen Knöllchenbakterien, welche die Bodenfruchtbarkeit positiv beeinflussen.

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Sojabohnen-Pflanze und offene Schote mit Samen.
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Sojabohnen-Pflanze mit Schoten.
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Soja-Feld, Ghana.
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Soja stabilisiert die Kante der Reisfelder, Nepal.
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Unkraut jäten in Sojabohnenfeld, Kuba.
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Sojabohnen-Feld, Ghana.
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Bäuerin trägt geerntete Sojabohnen nach Hause, VR China.
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Bauer mit frisch geerntete Sojabohnen, Vietnam.
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Dreschen von Sojabohnen, Nepal.
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Sojabohnen und Sojaöl, USA.
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Fabrik und Forschungs-Zentrum von Central Soja, Gibson-City, USA.
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Silos und Tankwagen voll Sojaöl, USA.
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Frau verkauft Soja-Sprösslinge, Seoul, Korea.
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Verschiedene Sojabohnen-Arten, Markt, Philippinen.
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Sojabohnen-Verkauf, Bhutan.
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Tofu-Verkauf, VR China.
    

Die Blüten sind klein und selbstbefruchtend. Nur etwa die Hälfte setzen Hülsen an. Diese sind ca. 5 cm lang und enthalten 3 bis 5 Samen (Bohnen). Die Heimat der Sojabohne liegt in China. Sie stammt von der Wildform Glycine soja ab und wurde vermutlich vor rund 5000 Jahren zur Kulturpflanze. Nach Japan gelangte sie vor ca. 2000 Jahren, nach Europa erst um 1700 n.Chr. und 1765 nach Nordamerika. Zur internationalen Bedeutung stieg die Sojabohne erst im 20. Jh. auf, als man ihre von Natur aus guten Eigenschaften (hoher Oel- und Proteingehalt sowie hohe Ertragsstabilität) durch Forschungsanstrengungen noch deutlich steigern konnte.

Zunächst wurde die Sojabohne nur im industriellen Bereich eingesetzt, vor allem für die Farbenherstellung. Im Nahrungsbereich bevorzugte man lange Kokosöl. Das änderte während des 2. Weltkrieges total, da die Lieferungen von Kokosöl aus den Philippinen plötzlich unterblieben. Jetzt entdeckte man Soja als ideale Alternative für die Tierfutterproduktion und als Speiseöl-und Fett. Grosse Flächen wurden damit bebaut und Sortenzüchtungen machten die Sojabohne auch kälteresistenter. Nach dem 2. Weltkrieg dehnte sich die Produktion stark aus. Die USA begannen Soja als Futtermittel nach Europa zu exportieren und in den wärmeren Zonen Europas begannen die Bauern auch im grossen Stil mit dem Sojabohnen-Anbau. Seit 1970 werden in Südamerika riesige Flächen mit Sojabohnen bewirtschaftet, leider oft auf gerodeten Regenwaldflächen. Südamerika ist inzwischen zum weltgrössten Produzenten aufgestiegen.

Welternte 240 Mio t davon 52 % in Südamerika, 34 % Nordamerika, 12 % Asien

Anbaufläche weltweit rund 100 Mio ha

Anteil von Sojabohnen am weltweiten Handel mit Oelsaaten 55 %

Die grössten Anbauländer:
USA, Brasilien, Argentinien, VR China, Indien, Paraguay, Kanada

Die grössten Exporteure:
USA, Brasilien, Argentinien, Paraguay, Kanada, Niederlande, Uruguay, VR China

Grösste Importländer sind VR China, Japan und Niederlande

Seit 1966 sind in einigen Staaten gentechnisch veränderte Sojabohnen zugelassen, welche die Unkraufbekämpfung erleichtern. Heute sind rund zwei Drittel der Sojaflächen mit transgenen Sojasorten bebaut. In Europa weigert sich die EU bisher, diese Sorten zuzulassen und wenn Sojabohnen, Sojaschrot oder Sojaöl in den EU-Raum importiert werden, müssen sie als transgen gekennzeichnet sein. Das gilt sowohl für Futtermittel wie für Lebensmittel.

Verwendung:
Rund 90 % der Sojaernte wird in Oelmühlen gepresst. Dabei entstehen 80 % Sojamehl und 20 % Sojaöl. Das Oel wird als Salat- und Kochöl, sowie Brat- und Backfett benutzt. Rund die Hälfte des Mehls wird für Futter bei Geflügel eingesetzt, 20 % bei Rindern und 25 % bei Schweinen. Aus Soja kann man aber auch Tofu, Sojasaucen, Sojamilch. Sojajoghurt etc. herstellen. Gewisse Fleichersatzprodukte aus Soja haben sich wenig durchsetzen können. Ein geringer Anteil wird zu Biodiesel verarbeitet.

Literatur

  • Gunther Franke: Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen. Band 3: Spezieller Pflanzenbau, Ulmer Stuttgart 1994. ISBN 3-8252-1769-8
  • W.Diepenbrock, G. Fischbeck, K.-U.Heyland, N. Knauer: Spezieller Pflanzenbau. 3. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1999, ISBN 3-8252-0111-2