Tenerife und Pico de Teide

Basisinformation Geologie

Der Pico de Teide auf Teneriffa (Kanarische Inseln, Spanien) ist der höchste Vulkan (3718 m) des Kanarischen Archipels. Spalteneruptionen bildeten den ältesten Teil Teneriffas (alte Basaltserie) zwischen 12 und 3.3 Ma. Der Zentralteil der Insel wird vom Las Cañadas-Komplex eingenommen, der mindestens 3.5 Millionen Jahre alt ist. Dieser steht im Zusammenhang mit Magmakammern in geringer Tiefe und einer Serie von Einbrüchen, welche eine der am besten aufgeschlossenen Calderen weltweit erzeugte. Die Caldera ist ungefähr ellipsenförmig, mit einer Hauptachse in EW-Richtung und ist 16 km x 9 km gross. Ihre Basis befindet sich auf einer mittleren Höhe von rund 2000 m.ü.M. und wird von einem gewaltigen Ringwall umgeben, der auf einer Länge von 27 km entlang der Sektoren SW, S-SE und NE sichtbar ist.

Teidevulkan und Cañadas-Caldera fotografiert von ISS-Astronauten am
24. Oktober 2002 aus einer Höhe von 383 km. Bild NASA.

Innerhalb der Caldera bildete sich während der letzten 150'000 Jahre ein Doppel-Stratovulkan, das Teide-Pico Viejo-System. Es wird geprägt von einer Reihe von Staukuppenbildungen und explosiven Ausbrüchen. Die beiden Gipfel haben einen gegenseitigen Abstand von 2.5 km. Der höhere und jüngste Teidegipfel (3718 m) bildet einen kreisförmigen Kegel mit einem Basisdurchmesser von etwa 5 km. Pico Viejo-Förderprodukte mafischer bis intermediärer Zusammensetzung dominieren den westlichen Teil der Las Cañadas-Caldera, während basaltische und phonolitische Laven des Teide im zentralen und östlichen Calderateil überwiegen.

Eine subplinianische Eruption der Montaña Blanca, die rund 2000 Jahre vor heute stattfand, bildet den letzten phonolitischen Ausbruch an der Südseite des Teide. In historischer Zeit wurden mehrere kleinere, basaltische Eruptionen beobachtet. Die letzte ereignete sich 1909 in Chinyero, nahe beim Pico Viejo und dem NW-SE verlaufenden Grat. Weitere historische Eruptionen sind die Siete Fuentes-, Fasnia-, Arenas- und Montaña Negra-Ereignisse innerhalb der kurzen Zeitspanne von 1704-1706 und der Ausbruch des Chahorra-Vulkans an der Südflanke des Teide im Jahr 1798.