Eishöhlen 2009

Im Winter 2008/09 wurden unter der Zunge des Morteratschgletschers drei grosse Eishöhlen entdeckt. Sie entstanden infolge subglazialer Ablation durch einen Schmelzwasserbach am Gletscherbett. Derzeit finden geführte Touren in die Höhlen statt; diese werden von Go vertical, Pontresina, angeboten. Beim Betreten der Höhlen nimmt man ein gewisses Risiko durch Deckeneinsturz auf sich. Glaciers online kann keine Angaben zur Häufigkeit und dem wahrscheinlichsten Zeitpunkt von Deckeneinstürzen machen.

Eishöhlen 2009
Eine grosse Gletschermühle bildet den natürlichen Zugang zur mittleren Eishöhle.
Eishöhlen 2009
Eine von den Bergführern vorübergehend installierte Leiter ermöglicht den Abstieg in die mittlere Höhle.
Eishöhlen 2009
Im Innern der drei Höhlen herrscht eine Lufttemperatur von ziemlich genau 0°C.
Eishöhlen 2009
Besucherinnen und Besucher hören einen kleinen Vortrag zur Gletscherkunde.
Eishöhlen 2009
Trotz sehr tiefer Temperaturen im Freien fliessen einige Liter Wasser pro Sekunde durch die Höhlen.
Eishöhlen 2009
Rechts beleuchtet eine einzelne Kerze einen Teil der unteren Höhle.
Eishöhlen 2009
Eistrümmer eines Deckeneinsturzes in der unteren Höhle.
Eishöhlen 2009
Die geführte Gruppe klettert über Eistrümmer eines früheren Deckeneinsturzes.
Eishöhlen 2009
Unteres Ende der oberen Eishöhle; die Gruppe bewegt sich in Richtung der mittleren Höhle.
Eishöhlen 2009
Oberes Ende der oberen Höhle; hinter den drei Personen kommt der Bach unter dem Eis hervor.
Eishöhlen 2009
Eistrümmer eines teilweisen Deckeneinsturzes in der oberen Höhle.
Eishöhlen 2009
Luftblasen im Gletschereis; der Bilddurchmesser beträgt ungefähr fünf Zentimeter.
Die Eishöhlen können als Ergebnis des derzeit massiven Gletscherschwunds angesehen werden: Da die Fliessgeschwindigkeit des Eises an der ausgedünnten Gletscherzunge sehr klein ist, werden einmal entstandene Hohlräume kaum mehr durch plastische Deformation des Gletschereises geschlossen. Fotos Jürg Alean, 20. Februar 2009