Lehren und Lernen am Morteratschgletscher

Bewegungsmessung mit wandernden Felsblöcken

Wir bestimmten die Fliessgeschwindigkeit des Eises im Feld sowohl mit Panoramafotos von 1996 und 1997 als auch durch direkte Messungen im Feld.

Bild A:
Ausschnitt aus Panorama

Standort A:
791.250 / 143.100

Bild B:
Ausschnitt aus Panorama

Standort B:
790.950 / 142.300

Auf Panoramaphotos vom August 1996 und Juli 1997 liess sich die Verschiebung von Steinen, und damit die Eisbewegung messen. Aus den Photos wurden die Richtungen zu den Steinen sowie deren Veränderungen (alpha) abgelesen:

Die Distanzen d wurden aus der Karte und die Bewegungsrichtungen aufgrund der Orientierung von Mittelmoränen abgeschätzt. Es gilt: x = d/sin g * sin(alpha)

Punkt  Standort  Distanz d  alpha   gamma  Bewegung/Jahr
  P1      A       295m      5.83°   46.8°     45m
  P2      A       329m      5.89°  109.6°     39m
  P3      A       452m      5.31°   89.2°     46m
  P4      A       269m      7.79°   92.5°     49m
  P5      A       133m      9.86°   61.9°     28m
  P6      B       354m      5.69°   98.5°     39m
  P7      B       270m      2.52°   44.7°     17m
P4 ist am nächsten bei der Gletschermitte und bewegt sich deutlich schneller als der randnahe P5. Bei den Standorten A und B sind die Werte höher als an der Gletscherzunge, weil das Eis dort dünner ist.

Direkte Messungen

Im Bereich der Gletscherzunge massen wir die Position von 3 Steinen und einer Metallstange am 7., 8. und am 10. Juli. Obwohl die Punkte zwischen 260 und 550m vom Distanzmessgerät entfernt waren, konnte die Bewegung bereits nach einem Tag erkannt werden. Innerhalb von 4 Tagen ergaben sich folgende Verschiebungen:
VP 1     7.6cm
VP 2    17.7cm
VP 3    12.1cm
VP 4    16.7cm
Mittel  13.5cm
Dies entspricht 4.5cm/Tag oder 16m pro Jahr.